Samstag, 28.04.2001

Feat. Chris Jones (USA)

Im Januar dieses Jahres hatte die neueste Formation der Sunnyland Bluesband Premiere bei der Kölner Veranstaltung "Talking Blues".
Nach nur einer Stunde Spielzeit begeisterten sie das Publikum dermaßen, das sie zum "BluesAct of the Month” gekürt wurden und Sunnyland somit zum 2. Mal mit dem "TalkingBlues-Award" ausgezeichnet wurden. Die neue Besetzung besteht aus Chris Jones (voc., guit.), Gerd Vogel (guit.), Thomas Klippel (keys), Tom Bornemann (bass) und Marcel Millot (drums). Musikalisch ist die Sunnyland Bluesband in dieser Besetzung wieder zu ihren Roots zurückgekehrt, d.h. Blues mit Einflüssen a la Little Feat, J.J. Cale, Ry Cooder und ähnliches, wie beispielsweise auch auf ihrem Erstling "Mean Dog" (inak 9044) zu hören ist. Zwei weitere Konzerte auf dem “Jazzfrühling" in Kempten und im Vorprogramm von B.B. King, der das Slide-Spiel beider Gitarristen sehr lobte, bestätigten diesen Anfangserfolg und machten klar, daß beim Publikum ein Bedarf für die Art von Blues besteht, wie sie von Sunnyland und Chris Jones gespielt wird.

Seit 1985 besteht die SUNNLAND BLUESBAND, aber spätestens seit ihrem professionellen Durchbruch im Jahre 1996, in dem sie einen Plattenvertrag mit dem renommierten inak-Label unterzeichneten, gehören sie zu den Top-Acts der deutschen Bluesszene. Viele begeisternde Auftritte, wie beim Lahnstein Bluesfestival, beim Wormser Jazzfest im Vorprogramm von John Mayall, The Fabulous Thunderbirds, Johnny Winter, Alannah Myles, B.B. King oder beim Rock over Germany-Festival in Mainz-Finthen und dem Daytona Rock-Festival in Lahr haben zu weitläufiger Anerkennung der Mannen um Gitarrist Gerd Vogel geführt. Ihr Debüt-Album “Mean Dog” sorgte sogar für interationales Aufsehen als sich l997 der Song, Run for cover in den nordamerikanischen Rhythm & Blues-Charts auf Platz drei plazieren konnte. Bekannt für ihre hochenergetischen Live-Shows wurde das 1998 veröffentlichte Live-Album bald zum unverzichtbaren Bestandteil im Bluesregal deutscher Fans. Aber auch die Schweizer haben bald erkannt , daß Blues nicht nur aus den Staaten kommt. Ein Fernsehauftritt zur Musikmesse in Zürich verschaffte der Band ad hoc eine große Fangemeinde in dem Alpenland. Das zweite Studio-Album “Out of Time" wurde von Kritikern des "Rolling Stone"-Magazins auf eine Stufe mit Veröffentlichungen der legendären Allman Brother Band gestellt.

Chris Jones wurde 1958 in Reno, Nevada geboren, studierte am Peabody Conservatorium of Music in Baltimore, Maryland in einem speziellen Studiengang für hochbegabte Kinder und wurde dort für sein Stück “Sonata in D” mit dem Komponistenpreis für junge Talente 1972 ausgezeichnet. Dann entdeckte er Robert Johnson, James Taylor und Little Feat und seitdem spielt er den Blues und andere Roots-orientierte Musik. 1976 kam Chris mit der Army nach Deutschland, wo er in Wiesbaden stationiert war und dort einen ebenfalls jungen und hochtalentierten Gitarristen namens Gerd Vogel kennenlernte. Dies war lange vor der Gründung der Sunnyland Bluesband. Zunächst spielten die zwei in einer Band namens “Murphy`s Law” zusammen. Da das Schicksal den Bandnamen wohl allzu ernst nahm, ging diese Band nach drei Jahren wieder auseinander und die Wege von Jones und Vogel trennten sich. Chris machte eine Solo-Karriere und etablierte sich bald als einer der besten Akustik - Gitarristen in Europa, und Gerd Vogel trat der jungen Sunnyland Bluesband bei. Nun fast 25 Jahre später treffen Jones & Vogel in der neuformierten Sunnyland Bluesband wieder aufeinander.