Samstag, 06.10.2001

Achtung!
Kartenvorverkauf

Ausland für Django Asül? Aus seinem türkischen und niederbayerischen Blickwinkel heraus kommt eigentlich nur Deutschland in Frage. Doch ist Deutschland nach über zehn Jahren Mauerfall ein Land? Wäre Deutschland besser beraten, wenn es eine Einheit mit der Türkei statt mit der DDR anstrebt?

Doch damit nicht genug. Es ergeben sich noch ganz andere Fragezeichen: Warum ist der Bischof von Paris 1974 in einem Bordell gestorben? War Django Asül in seiner Grundschulzeit in Lebensgefahr oder in Todesgefahr? Befindet sich die Jugend von heute in einem Degenerationskonflikt? Was hat Patrik Lindner im Navigationssystem verloren? Ist Hans Reutlinger als Diplom-Verwaltungswirt bei der Stadt München überlebensfähig? Ist es für die innere Sicherheit der Türkei besser, wenn sich Django Asül außerhalb befindet?
Ist Verwandtschaft an Weihnachten ein ausreichendes Tatmotiv für ein Massaker? Regiert in Hengersberg der Krieger- und Veteranenverein? Warum wird man im ICE mit Senilismus jenseits dreistelliger Dioptrienwerte konfrontiert? Weshalb ist Bayerns Innenminister Beckstein kein Ausländerfeind? Alles Fragen, denen Django Asül - egal ob es ihm paßt oder nicht - ausgesetzt war und ist. Und so holt ihn so manches Mal die Vergangenheit ein, obwohl die Gegenwart sich schon längst verflüchtigt hat. Also macht er sich auf den Weg, um wenigstens die Zukunft noch halbwegs zu gestalten. Doch was bringt die Zukunft in Deutschland? Die Deutschen werden immer weniger und älter. Die Einwanderer sind zwar jünger, aber nicht deutscher, was im Endeffekt niemanden weiterbringt. Sogar die Türken wünschen sich und den Deutschen mittlerweile weniger Ausländer, Asylanten, Arbeitslose und so Zeug.
Django Asül befindet sich in seinem zweiten Soloprogramm auf der Suche nach der Quadratur des Kreises, obwohl er eigentlich zufrieden sein könnte. Als Niederbayer hat er mit Deutschland nichts zu tun. Aber: Als Letzter in der Familie hat er einen türkischen Paß - also eine echte Randgruppe. Die Zeiten werden also auch für Django Asül härter. Man darf gespannt sein, ob Django Asül sich von alldem aus der Ruhe bringen läßt oder ob er jetzt erst recht das ist, was er schon immer sein wollte: Autark.

1972 Veröffentlichung in einem niederbayerischen Kreißsaal. 
1982-92 Stufe I zum Kabarett-Diplom: Übertritt an ein bayerisches Gymnasium. Erster bis zehnter Titel im Tennisclub und Rückzug aus dem Wettkampfsport. Stufe II zum Kabarett-Diplom: Bayerische Hochschulreife. 
1995 Stufe III zum Kabarett-Diplom: Erfolgreicher Abschluß der Ausbildung zum Bankkaufmann. Sofortiger Abschied vom Finanzgewerbe. Selbsterfahrungsphase als Tennistrainer. 
1996 Erste lausige Versuche als Kabarettist. Erste Kleinkunstpreise. 
1997 Erste große Tournee von München bis Hamburg. Engagements bei so ziemlich allen privaten und öffentlichen TV-Sendern. Die CD "Hämokratie" erscheint bei Zampano/BMG. 
1998 Fortsetzung der Tour mit Ausdehnung auf das befreundete Ausland (England, Italien, Hessen). Auftritte bei "7 Tage - 7 Köpfe" (RTL), in der "Harald-Schmidt-Show" (Sat 1),im "Quatsch Comedy Club" (Pro 7) usw. 
1999 Mega-Tour mit 170 Auftritten und Teileroberung Österreichs, Schweiz, Frankens. Regelmäßiger Gast bei "7 Tage - 7 Köpfe". Nebenbei Sportkolumnist. 
2000 Definitiv letzte Tour mit dem Debütprogramm "Hämokratie" und aufgrund der hohen Nachfrage viele Wiederholungsauftritte. Kein Urlaub. Viel Fernsehen, erhöhter Bahncardgebrauch. Allein zwischen Ende Januar und Ende April 85 Auftritte.
2001 Der zweite große Wurf: "Autark". Weitere Monstertour durch das deutsch-sprachige Land. Zweite CD "Autark" .Das neue Programm schlägt so gut ein, daß sich Django Asül wieder vermehrt dem Tennissport zuwendet. 
2002 Große Deutschland - Österreich - Schweiz - Liechtenstein - Tournee. Hauptsächlich ist Django aber auf dem Tennisplatz anzutreffen. 
2003 Comeback als Tennisprofi auf der ATP Senior Tour. Nebenbei auf der Bühne und im TV.