Allgemeine Zeitung Alzey vom 11.04.2001 
Glücksfall für "Wild Silk" 

Folkband tritt mit neuer Sängerin im Oberhaus auf
Für die Stammgäste des Oberhauses sind sie längst gute Bekannte, denn sie stehen seit langem zwei Mal im Jahr hier auf der Bühne. Die Musiker der Band "Wild Silk" zelebrierten wieder ihren "celtic rock" vom Allerfeinsten. 

Von einfühlsamen irischen Balladen mit uralter Tradition über "reels" zum Mittanzen bis zu ihren beliebten Eigenkompositionen mit keltischem und orientalischen Einschlag ließ sich das Publikum willig in einen seidigen Klangkokon einspinnen, um in einem keltischen Traum den Alltag zu vergessen. 

Die Gruppe um Mathias Kohlmann, der in gewohnt virtuoser Manier auf seiner weißen Geige einheizte, zeigte wie immer ihre unbändige Spielfreude. Dazu trägt nicht zuletzt die Kunst Rainer Burgmers bei, mühelos zwei seiner zahl- und variationsreichen Flöten gleichzeitig zum Singen zu bringen. Zu der instrumentalen Professionalität der Band gesellt sich der eingängige Gesang von Berk Demiray. 

Gleich zweifachen Gewinn konnte "Wild Silk" beim ersten Auftritt in der Volkerstadt in diesem Jahr verbuchen. Zum einen ist der Ausnahme-Percussionist Bergo Ibrahim als Gastmusiker immer eine Bereicherung. Das große Los hat die Band auf jeden Fall mit der neuen Sängerin Schona Mihalys gezogen. Sie verfügt nicht nur über eine Gänsehaut erzeugende voluminöse Mezzosopran-Stimme, sondern spielt auch noch mit Hingabe die keltische Harfe. Schona Mihalys ist ein echter Profi, hat in Paris, New York und Berlin eine klassische Gesangs-, Tanz- und Schauspielausbildung absolviert. Die Schweizerin lebt seit 1986 in Deutschland, verkörperte unter anderem die Anita in der West-Side-Story und die Eva Peron im Musical "Evita". 

Mit dem Spiel der keltischen Harfe hat sich Schona Mihalys einen Kindheitstraum erfüllt, den sie mit ihrer Mitgliedschaft bei "Wild Silk" auslebt. Auf der neuen CD der Band, "Wild Silk in Concert", ist sie schon zu hören. Die Gäste des Oberhauses konnten sich von der Qualität der Stimme und der absoluten Präsenz der Sängerin überzeugen und zollten ihr tosenden Applaus.
[Heike Benetti]